Journalists-in-Residence programme by ECPMF

Solidarität aus Sachsen: Schutz für Journalistinnen und Journalisten aus der Ukraine, Belarus und Russland

ECPMF stockt mit Hilfe der sächsischen Landesregierung Journalists-in-Residence-Programm um 100.000 Euro auf

Leipzig (14. März 2022) — Die sächsische Landesregierung stellt kurzfristig 100.000 Euro zur Verfügung, um das Journalists-in-Residence-Programm des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) in Leipzig aufzustocken. Die Finanzierung durch die Landesregierung sichert dabei fünf von insgesamt zehn geplanten zusätzlichen Stipendien.

 

Das Programm ermöglicht es bedrohten Medienschaffenden in einer sicheren Umgebung in Sachsen zu leben und zu arbeiten. Die Stipendien sind mit 1000 Euro pro Monat, einer freien Unterkunft sowie Möglichkeiten zur Fortbildung dotiert. Sie werden an Journalist*innen und sowie Medienfreiheitsaktivist*innen aus der Ukraine, Belarus und Russland vergeben.

 

“Der Krieg gegen die Ukraine ist auch ein Informationskrieg und die Medienfreiheit nimmt dabei immer größeren Schaden”, sagt Sachsens Medienminister und Chef der Staatskanzlei Oliver Schenk. “Beim Angriffskrieg auf die Ukraine verfolgen Putins Truppen offenkundig gezielt Journalistinnen und Journalisten sowie Medienfreiheitsaktivisten. Parallel nehmen Falschinformationen in einem bislang ungeahnten Ausmaß zu. Auch hiergegen wollen wir ein ganz konkretes Zeichen setzen: Sachsen bietet Schutz und Solidarität.”

 

“Das ECPMF hat langjährige Erfahrung in der Unterbringung von verfolgten und bedrohten Medienschaffenden, das Journalists-in-Residence Programm läuft seit 2016. Wir sind froh, es jetzt erweitern zu können, jeden Tag kommen verzweifelte Anfragen nach Schutz”, sagt Lutz Kinkel, Geschäftsführer des ECPMF.

 

Die Unterbringung im Journalists-in-Residence Programm ist in der Regel auf ein halbes Jahr beschränkt. Vor der brutalen Unterdrückung der Opposition und der Medien in Russland und Belarus sowie dem Angriffskrieg auf die Ukraine kamen die meisten Bewerbungen für die Stipendien aus der Türkei. Das ECPMF betreut – ebenfalls mit Unterstützung des Freistaates Sachsen sowie weiterer Förderer wie der EU, dem National Endowment for Democracy und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien – bislang 12 Journalist*innen pro Jahr.

 

Das ECPMF verhandelt derzeit mit weiteren Mittelgebern über die Finanzierung von Stipendien für Journalist*innen und Medienfreiheitsaktivist*innen, speziell aus der Ukraine. Gemeinsam mit der Europäischen Journalistengewerkschaft EFJ konnte das Zentrum bereits ein Schutzprogramm im Kosovo mit insgesamt 20 Plätzen initiieren.

Read news by categories:

Related news

Feature

Ukraine: MFRR and partners mourn death and demand justice for Victoria Roshchyna

MFRR mourns Ukrainian journalist Victoria Roshchyna's death in Russian custody and calls for investigations by Russian and Ukrainian authorities to seek justice.

READ MORE
Feature

Cyprus pauses fake news law to consult media stakeholders

The MFRR consortium welcomes the decision to pause the passage of the law criminalising fake news and to hold an expert committee meeting on media freedom in Cyprus.

READ MORE
Feature

SafeJournalists and MFRR: Smear campaigns against independent media and civil society organisations must stop

We condemn the attacks on the Council of Media Ethics of Albania and Center Science and Innovation for Development, as well as on researcher Blerjana Bino.

READ MORE
Feature

Slovakia’s Prime Minister launches SLAPP case against leading investigative journalist

Robert Fico sues journalist Peter Bárdy in SLAPP case over book cover photo. Media freedom groups urge the court to dismiss this lawsuit.

READ MORE
General

Findings of the Press Freedom Mission to Georgia

A fact-finding mission to Georgia by Council of Europe’s Safety of Journalists Platform and MFRR consortium reveals a troubling deterioration of press freedom.

READ MORE
Statement

Italy: Salvini’s video reignites debate over RAI independence

The Media Freedom Rapid Response (MFRR) backs concerns expressed over the editorial independence of Italian public broadcaster RAI.

READ MORE